English: History of the Carpet / Español: Historia de la alfombra / Português: História do tapete / Français: Histoire du tapis / Italiano: Storia del tappeto
Teppiche haben eine reiche und vielfältige Geschichte, die tief in den kulturellen und sozialen Strukturen verschiedener Zivilisationen verwurzelt ist. Bereits vor über 10.000 Jahren nutzten Nomaden in Asien Teppiche aus Schafwolle und Pflanzenfasern als wichtige Elemente ihres Alltags. Diese frühen Teppiche boten nicht nur Schutz vor Kälte und Feuchtigkeit, sondern dienten auch als Dekorations- und Transportmittel. Besonders im Orient entwickelten sich Teppiche zu einem Symbol von Handwerkskunst und kulturellem Erbe, deren Knüpftechniken und Designs sich über Jahrtausende verfeinerten. In Europa wurden Teppiche ab dem 3. Jahrhundert durch Alexander den Großen und später durch Händler wie Marco Polo bekannt und geschätzt, und sie galten lange Zeit als Luxusobjekte. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden Teppiche schließlich für die breite Bevölkerung erschwinglich und erlebten eine stilistische Transformation, die ihre Bedeutung in der modernen Innenarchitektur nachhaltig prägte.
So wurde der Teppich erfunden
Teppiche haben eine sehr interessante Historie, die über viele Völker hinausgeht. Sehr spannend, wenn man bedenkt, dass sie heute so gut wie überall vertreten sind und oftmals nur als Dekoration dienen. Doch in vielen Kulturen haben Teppiche eine viel tiefere Bedeutung. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie komplex Teppiche eigentlich sind. Während wir heute alte Vintage Teppiche in die Wohnung legen, haben diese woanders eine viel wertvolle Bedeutung. Die Welt der Teppiche ist faszinierend und auf jeden Fall eine kleine Exkursion wert.
Nomadentum
Die Nutzung von Teppichen als Bedeckung von Böden (und auch Wänden) lässt sich vermutlich über 10.000 Jahre in der Geschichte zurückverfolgen. Vermutlich wurde früher schon Schafwolle für die Herstellung von Teppichen verwendet, um diese dann in Zelten zu nutzen. Doch nicht nur tierische Produkte, sondern vor allem Pflanzenfasern wurden für die Herstellung flacher Bodenbeläge verwendet. Der älteste gefundene Teppich ist der Pasyryk-Teppich und wurde in Südsibirien gefunden. Er ist rund 2500 Jahre alt.
Allgemein lässt sich die Geschichte des Teppichs vor allem im asiatischen Raum finden. Hier war das Nomadentum eine der wichtigsten Gesellschaftsformen, um sich die Geografie zunutze zu machen. Teppiche wurden genäht und geknüpft und hatten oftmals mehrere Zwecke. Sie boten eine Lage zwischen einem selbst und der Erde, wurden aber auch als Transportmittel verwendet.
Der Orient und Teppiche
Die meisten denken bei alten Teppichen vermutlich direkt an einen typischen Orientteppich, die sich auch heute noch finden lassen. Dabei stellen diese auch einen weiteren Meilenstein der Geschichte dar. Nachdem die Knüpftechnik für Teppiche sich in den folgenden Jahrtausenden stark verbessert hat, waren Teppiche praktisch überall zu finden. Vom Nahen Osten bis nach Südostasien waren sie ein stetiger Begleiter der dortigen Kultur.
Qualitativ gab es hier große Unterschiede. Während einige Teppiche für jedermann leistbar waren, gab es einige hochwertige Produkte, die nur den reichsten Menschen vorbehalten waren. Im Hinblick auf die Nutzung blieb jedoch eine große Vielfältigkeit. Von einfacher Dekoration, über Schlafsäcke bis hin zu Taschen wurden Teppiche praktisch für alles verwendet.
Teppiche und Europa
Die Geschichte der Teppiche in Europa lässt sich auf Alexander den Großen zurückführen. Dieser hat sich im 3. Jahrhundert nämlich für eben diese Knüpfkunst interessiert und Teppiche aus dem Orient nach Europa importieren lassen. Auch die Reisen von Marco Polo gaben Einblick in die kunterbunte Welt dieser außergewöhnlichen Dekorationen. Teilweise immigrierten die Hersteller auch selbst in verschiedene europäische Städte, teilweise sogar bis nach Frankreich in Spanien.
Bis zum 18. Jahrhundert blieben Teppiche ein Symbol für Wohlstand und Macht und wurden überraschend selten als Bodenbelag verwendet. Sie waren vor allem wegen ihrer tollen und komplizierten Muster bekannt, die viel Arbeit bei der Herstellung erforderten. Wenn Teppiche an weniger wohlhabende Menschen verkauft wurden, hatten diese meist eine schlechtere Qualität.
Mit den beiden Weltausstellungen Mitte des 19. Jahrhunderts in Wien und London wurde der Teppich auch dem normalen Volk nähergebracht. Seitdem ist er nicht mehr aus der Inneneinrichtung wegzudenken und hat vor allem stilistisch viele Wandlungen durchlebt. Dank der Automatisierung und Industrialisierung wurde auch die Herstellung deutlich billiger und auch für viel mehr Leute erschwinglich.
Zusammenfassung
Die Geschichte des Teppichs ist eine Reise durch Zeit und Raum, die von den frühen Nomaden Asiens bis zur modernen Innenarchitektur reicht. Ursprünglich als praktische Alltagsgegenstände genutzt, entwickelten sich Teppiche besonders im Orient zu Kunstwerken von kultureller Bedeutung. In Europa galten sie lange als Luxusartikel, bevor die Industrialisierung im 19. Jahrhundert ihre Herstellung revolutionierte und sie einem breiteren Publikum zugänglich machte. Heute sind Teppiche nicht nur dekorative Elemente, sondern auch Zeugnisse einer reichen handwerklichen Tradition.
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