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In Österreich wird der Schornstein als Rauchfang bezeichnet. In Deutschland betitelt die Mehrheit den Herd oder den Kamin sowie den Schornstein umgangssprachlich als Rauchfang. Experten dagegen bezeichnen das Zwischenstück zwischen der Feuerstätte und dem Schornstein als Rauchfang.

Doch was versteht man unter einem Rauchfang konkret und welche Funktion nimmt dieser ein? Inwiefern unterscheiden sich Schornsteine und Kamine und muss ein neuer Schornstein genehmigt werden? Können Schornsteine nachträglich eingebaut werden und welche Mindesthöhe muss der jeweilige Schornstein aufweisen?

Rauchfang
Rauchfang

Was ist ein Rauchfang?

Bei einem Rauchfang handelt es sich um Zwischenstück, das zwischen dem Herd und dem Schornstein eingebaut wird. Dieses weist eine trichterähnliche Form auf und fängt den Rauch ab. Anschließend leitet der Rauchfang den Dunst ab. In Österreich wird der Begriff "Rauchfang” synonym für einen Schornstein verwendet.

Pfalzgraf Karl IV. erließ im Jahr 1772 erstmals Anordnungen zur Brandverhütung. Zu diesem Zeitpunkt wiesen Häuser offene Feuerstätten auf. Der Pfalzgraf verbot die Errichtung von Schornsteinen aus Holz sowie den Einsatz von Schläuchen aus Holz. Gleichzeitig durften die Ofenrohre fortan nicht mehr durch offene Fenster verlegt werden.

Die heutigen Rauchfänge bestehen aus einem korrosionsbeständigen Metall. Sie verhindern, dass der gesundheitsschädigende Rauch aus einem Kamin die Raumluftqualität beeinflusst. Schließlich kann eine hohe Rauchkonzentration zu Beschwerden führen oder gar eine Rauchvergiftung auslösen. Der Rauchfang leitet den Rauch aus dem Kamin nach außen. Weitere Informationen finden Interessierte auf schornstein-fachhandel.de.

Wie nennt man einen Schornstein noch?

  • Rauchfang
  • Abgaskanal
  • Abzug
  • Kamin
  • Schlot
  • Esse

Was ist der Unterschied zwischen Schornstein und Kamin?

Umgangssprachlich wird der Begriff "Kamin” sowohl für den Rauchgasabzug als auch für den verbauten Ofen oder den Kamin genutzt. Als Schornsteine werden dagegen Einrichtungen zur Abführung des Rauches und der Abgase bezeichnet.

Zur Auswahl stehen ein- und doppelwandige Ausführungen. Letztgenannte können außen an der Hausfassade oder im Haus montiert werden.

Ist ein Schornstein genehmigungspflichtig?

Als Faustregel gilt: Ein Schornstein muss nicht genehmigt werden. Allerdings muss der Schornstein den Anforderungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes, kurz BimschG, entsprechen. Ob dies der Fall ist, überprüft der Bezirksschornsteinfeger. So kontrolliert dieser, ob der Schornstein eine hohe Sicherheit gewährleistet.

Nach der Freigabe dürfen die Bewohner des Hauses den Schornstein nutzen. Stellt der Schornsteinfeger jedoch Mängel fest, ist die Verwendung des Schornsteins untersagt, bis diese behoben wurden und eine erneute Prüfung stattgefunden hat.

Kann man einen Schornstein nachträglich einbauen?

Befindet sich der neue Kaminofen an einer Außenwand des Hauses, sollte der Schornstein an der Außenwand nachgerüstet werden. In der Regel verwenden Verbraucher dafür einen Schornstein aus witterungsbeständigem Edelstahl.

Die kostengünstigen Modelle im Bausatz können einfach und schnell montiert werden. Die Einzelteile steckt der Verbraucher ineinander. Dabei befolgt er die Angaben des Herstellers. Anschließend verbindet er die Einzelteile miteinander. Bei der Außenmontage ist darauf zu achten, dass die Schornsteinbestandteile doppelwandig ausfallen.

Alternativ besteht die Möglichkeit, zu einem Fertigteilschornstein mit einem Innenrohr aus Keramik zu greifen. Das Innenrohr wird von einer mineralischen Dämmung geschützt. An der Außenseite umgibt den Schornstein ein Mantel. In diesem Fall erwärmt sich die Zuluft, sodass die Verbrennung in dem Kamin optimal ausfällt.

Verfügt das Haus bereits über einen Schornstein, muss die neue Feuerstätte an diesen angeschlossen werden. Der Schornstein kann in diesem Kontext mit einem Schornsteinzug versehen werden, um einen einwandigen Stahlschornstein nachzurüsten. Dieser integriert sich ideal in bestehende Schornsteine.

Dabei ist die Beschaffenheit der Feuerstelle zu berücksichtigen. Moderne Kaminbausätze werden in der Regel für den raumluftunabhängigen Betrieb konzipiert. Der Sauerstoff gelangt demnach über eine Leitung in den Kamin. Die Verbrennungsluft kann zudem über den Schornstein eingeleitet werden. In diesem Fall verfügt dieser über zwei Kanäle, um die Zuluft und die Abluft zu trennen.

Wie hoch muss ein nachträglicher Schornstein sein?

Schornsteine müssen firstnah montiert werden. Darüber hinaus müssen diese die Dachhöhe um mindestens 40 Zentimeter überragen. Zur Ermittlung fertigen Experten eine Skizze an, auf der der fiktive Dachfirst und die Mindesthöhe des Schornsteins eingezeichnet werden.

Das Fazit – Rauch ableiten mit dem Rauchfang

Der Rauchfang bezeichnet ein trichterförmiges Zwischenstück, das den Rauch aus dem Kamin oder Herd an die Umgebung ableitet. In Österreich wird der Schornstein als Rauchfang betitelt.

Die modernen Schornsteine bestehen aus einem witterungsbeständigen und langlebigen Edelstahl. Wer mit dem Gedanken spielt, einen neuen Kamin zu installieren, muss den neuen Schornstein oder den bestehenden Schornstein von dem zuständigen Bezirksschornsteinfeger überprüfen und freigeben lassen.

Ein Schornstein kann nachträglich an der Außenwand oder innen montiert werden. Auf dem Dach muss der Schornstein den Dachfirst um mindestens 40 Zentimeter überragen.

Foto von Pam Lim auf Unsplash







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