English: Arcade corridor / Español: Pasillo de galería / Português: Corredor de galeria / Français: Couloir de galerie / Italiano: Corridoio di galleria

Laubengang bezeichnet in der Architektur einen offenen, überdachten Gang, der sich entlang einer Gebäudefassade erstreckt und als Zugang zu mehreren Wohneinheiten oder Räumen dient. Dieser Gang ist meist auf einer Seite offen und führt häufig zu den Eingängen der einzelnen Wohnungen oder Büros.

Allgemeine Beschreibung

Im Architektur-Kontext ist der Laubengang eine oft in Mehrfamilienhäusern oder öffentlichen Gebäuden verwendete Bauform, die sowohl funktionale als auch ästhetische Zwecke erfüllt. Typischerweise verläuft der Laubengang entlang der Außenseite eines Gebäudes und bietet Zugang zu mehreren Einheiten, sei es in Form von Wohnungen, Büros oder anderen Räumen. Er ist durch das Gebäude oder ein Vordach vor Witterungseinflüssen geschützt, bleibt aber auf einer Seite offen, was für eine gute Belüftung und Beleuchtung sorgt.

Historisch gesehen stammt der Laubengang aus der mittelalterlichen und Renaissance-Architektur, wo er oft in Klöstern und Palästen zu finden war. Im modernen Wohnungsbau erlebte der Laubengang vor allem in den 1960er und 1970er Jahren eine Renaissance, als in vielen europäischen Städten großflächige Wohnanlagen errichtet wurden. Er bietet den Vorteil, dass mehrere Einheiten über einen einzigen Erschließungsweg erreichbar sind, was die Baukosten reduziert und gleichzeitig den Bewohnern einen halbprivaten Außenbereich ermöglicht.

Die Gestaltung von Laubengängen variiert je nach Gebäude. Sie können schlicht und funktional sein, aber auch aufwendig gestaltet und mit Pflanzen oder Sitzgelegenheiten ausgestattet werden. In modernen Gebäuden wird oft auch auf die Schaffung von Gemeinschaftsbereichen entlang des Laubengangs geachtet.

Anwendungsbereiche

Laubengänge werden in der Architektur in verschiedenen Bereichen eingesetzt:

  • Wohnbauten: In Mehrfamilienhäusern oder Wohnanlagen als Zugang zu den einzelnen Wohnungen.
  • Gewerbebauten: In Bürogebäuden, um mehrere Büroeinheiten miteinander zu verbinden.
  • Öffentliche Gebäude: In Schulen, Universitäten oder Krankenhäusern als Erschließungsweg zwischen verschiedenen Räumen oder Gebäudeteilen.
  • Hotels: Um Zugang zu den Zimmern zu ermöglichen, oft mit Blick auf einen Innenhof oder Garten.

Bekannte Beispiele

Ein bekanntes Beispiel für einen Laubengang ist die "Unité d'Habitation" von Le Corbusier in Marseille, ein Wohnkomplex aus den 1950er Jahren, der Laubengänge als zentrale Erschließungswege für die Wohnungen nutzt. Auch in vielen Plattenbauten der ehemaligen DDR finden sich Laubengänge, die als Zugänge zu den Wohneinheiten dienen.

Behandlung und Risiken

Laubengänge bieten viele Vorteile, bergen aber auch einige Risiken. Ein Hauptproblem ist die potenzielle Lärmbelästigung, da sich der Schall auf dem offenen Gang leicht ausbreiten kann. Zudem können Laubengänge bei unzureichender Pflege oder mangelnder Überwachung zu Sicherheitsrisiken führen, etwa durch Einbrüche oder Vandalismus. Es ist daher wichtig, bei der Planung auf eine ausreichende Breite und Beleuchtung zu achten sowie Maßnahmen für die Privatsphäre der Bewohner zu berücksichtigen, wie Sichtschutzwände oder Begrünung.

Ähnliche Begriffe

  • Galerie: Ein ähnlich gestalteter, jedoch oft repräsentativerer Gang, häufig in historischen Gebäuden.
  • Balkon: Ein offener Außenbereich, der sich jedoch von einem Laubengang dadurch unterscheidet, dass er nicht als Durchgang dient.
  • Arkade: Ein überdachter Gang, der meist von Säulen oder Pfeilern gestützt wird, oft im öffentlichen Raum.

Zusammenfassung

Der Laubengang ist eine architektonische Gestaltungslösung, die als offener, überdachter Zugang zu mehreren Einheiten innerhalb eines Gebäudes dient. Besonders in Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen spielt er eine wichtige Rolle, da er effiziente Erschließung mit der Schaffung von halbprivatem Außenraum kombiniert. Trotz seiner praktischen Vorteile sind bei der Gestaltung und Pflege von Laubengängen potenzielle Risiken wie Lärmbelästigung und Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen.

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